Kulturgruppen Bad Klosterlausnitz - Volksmusikgruppe

 

Klosterlausnitz (ab 19.09.1932 Bad Klosterlausnitz) kann auf eine bewegte Geschichte, auch in kultureller Hinsicht, zurückblicken. Schon immer wurde gesungen und musiziert. Hier einige Beispiele:

  • Am 23.09.1846 wurde der Männerchor gegründet, daraus wurde später der Volkschor, er bestand bis 1977.
  • 1885 wurde der Musikverein von Architekt Keller gegründet, er existierte bis 1925.
  • 1898 bildete sich der Militär Gesangsverein „Kameradschaft“.
  • 1898 Verband ländlicher Gesangsvereine.
  • Die Schrammelmusik wurde nach den Brüdern, zwei Waldviertler Musiker, Geiger und Komponisten, Johann und Josef Schrammel benannt. Im Jahr 1878 gründeten diese mit dem Gitarristen Anton Strohmayer in Wien ein kleines Ensemble. Damit boten sie ein volkstümliches Repertoire mit Liedern, Märschen, Tänzen und Walzern in Heurigen und Gaststätten dar. Vorgänger der Klosterlausnitzer Schrammler waren Musikgruppen, die in gleichartiger Besetzung wie die späteren Schrammeln oder Schrammler (beide Begriffe sind geläufig) musizierten. Überliefert sind zum Beispiel die Gruppe “Echte Negermusik – Direktion Krause”, oder die Gruppe „Jazz Kapelle Bachus“. Ob es sich hier um einen Schreibfehler handelt, oder nicht Bacchus, der Gottes des Weines und des Rausches, gemeint war ist nicht überliefert.
    Später kam es dann zur Bildung der Klosterlausnitzer Schrammler. Als offizielles Gründungsjahr wurde bisher das Jahr 1926 genannt. Forschungen ergaben aber, dass diese schon früher bestanden haben müssen. In einem Protokollbuch der Burschengesellschaft aus den Jahren 1921 bis 1925 ist unter dem Datum vom 17.04.1925 folgender Eintrag einer Vorstandssitzung zu lesen:
    „... Die Anregung eine Schrammler Kapelle, wie im Vorjahre, zusammenzustellen, wird von allen Anwesenden unterstützt. …“ Demnach bestanden die Schrammler bei der Maibaumgesellschaft bereits seit mindestens 1924.
  • Um 1950 kam es zur Gründung der Volksmusikgruppe (siehe unten).
  • Ab dem 01.01.1951 leistete sich die Gemeinde ein eigenes Kurorchester. Es bstand aus 10 Musikern die Angestellte der Gemeindeverwaltung waren. Deren Vergütung betrug 211,60 Mark zuzüglich 100,- Mark Spesen. Die Instrumente waren Eigentum der Musiker. Am 31.12.1966 wurde das Orchester wegen "Strukturwandel" aufgelöst, es war kein Geld mehr da.
  • Zur Faschingsveranstaltung am 02.03.1962 hatten die Elferratssänger mit Ernst Seidel, Erhard Walter, Gerd Peplow, Gerd Nowodnik ihren ersten Auftritt.
  • Aus dieser Gruppe bildeten sich 1988 die Holzland Musikanten mit Erhard Walter (Akkordeon) und Gerd Nowodnik (Gitarre), die bis 1989 Bestandteil des Männerchores in Bad Klosterlausnitz waren. Im Jahr 2000 wurde aus dem Duo ein Trio, Steffen Mutschke (Bassist) kam als Verstärkung hinzu. Er schied 2004 wieder aus.
  • Am 16.04.1977 traten Ernst Seidel, Gerd Nowodnik, Hans-Jürgen Voigtsberger, Gerd Peplow und Erhard Walter bei Gerhard Förster zur 1. Singstunde. Dies war die Geburtsstunde der „Fröhlichen  Holzländer“. Diese hatten am 24.11.1978 bei einer Dankeschönveranstaltung, für verdienstvolle Bürger des ehemaligen Kreises Stadtroda (heute Bestandteil des SHK), ihren ersten öffentlichen Auftritt.
    Im Jahr 2005 hörten die „Fröhlichen Holzländer“ als Gruppe auf zu existieren. Gerhard Förster und Hartmut Specht agieren seither als „Singende Holzländer“ .
 
Die Volksmusikgruppe
 
Auftritt der Volksmusikgruppe 1953
Auftritt der Volksmusikgruppe 1953
01 = Eberhard Schlotter  02 = Waltraud Plötner  03 = Helga Plötner 04 = Alois Weinberg  05 = Inge Kluge  06 = Lothar Geyer  07 = Fritz Grießer
 

Um 1950, das genaue Gründungsdatum ist bisher nicht bekannt, studierten eine kleine Schar musikbegeisterter junger Leute in Klosterlausnitz Programme ein und umrahmten örtliche Veranstaltungen. Einige verließen die Gruppe, andere kamen hinzu. Hatten sich anfangs nur Burschen zusammenge­funden, so vergrößerte sich der Kreis vor allem durch Frauen.
Mit der Hermsdorfer Betriebspoliklinik konnte der erste Trägerbetrieb gefunden werden. Schließlich benötigte man einheitliche Kleidung, Instrumente und weitere Ausstattung. Aus dieser anfänglichen Zeit sind bisher keine weiteren Überlieferungen bekannt.

 

Auftritt der Volksmusikgruppe 1953
Auftritt der Volksmusikgruppe 1953
01 = Eberhard Schlotter   02 = Hans Vetter   03 = Helga Plötner 04 = Inge Kluge   05 = Christa Peter   06 = Lothar Geyer
07 = Waltraud Plötner    08 = Adelheid Klinger   09 = Fritz Grießer

Volksmusikgruppe

Volksmusikgruppe

Die Volksmusikgruppe 1953 zur Ehrung von Franz Schubert (¬31.01.1797 V 19.11.1828), zu dessen 125 Todestag.
Die Volksmusikgruppe 1953 zur Ehrung von Franz Schubert (*31.01.1797 † 19.11.1828), zu dessen 125 Todestag.
01 = Konrad Meißner   02 = Wolfgang Kaiser   03 = Gerhard Dittrich 04 = Gerda Plötner   05 = Helga Plötner   06 = Eberhard Schlotter
07 = Inge Kluge   08 = Lothar Geyer   09 = Fritz Grießer

Die Volksmusikgruppe 1955
Die Volksmusikgruppe 1955
08 = Fritz Grießer 12 = Lothar Geyer.

Die Volksmusikgruppe 1958 Die Volksmusikgruppe 1958
01 = Waltraud Plötner  02 = Christa Petermann  03 = Helga Peter verh. Büchner
04 = Inge Kluge   05 = Lothar Geyer

Adelheid Klinger Mundartsprecherin
Adelheid Klinger Mundartsprecherin

 
Mitte der 1950er Jahre bestand die Besetzung der Volksmusikgruppe aus drei Akkordeons, zwei Mandolinen, zwei Gitarren, vier Konzertzithern sowie der Gesangsgruppe. Durch das Programm führte der Conférencier Hans Vetter. Und nicht zu vergessen die Mundartsprecherin Adelheid Klingner, die immer viel Beifall fand. Als die Poliklinik nicht mehr als Sponsor zur Verfügung stand, fand sich mit dem Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb Jena eine neue Basis. In dessen Kulturfonds wurden die nötigen Mittel permanent eingeplant. Nun gelang der Folkloregruppe auch der Durchbruch. Die Formation wurde schnell bekannt und beliebt. Von jetzt an nannte sie sich „Volksmusikgruppe des staatlichen Forstwirtschaftsbetriebes Jena", obwohl sie nach wie vor in Bad Klosterlausnitz beheimatet war. Leiter dieser Gruppe war Fritz Grießer. Der gelernte Bankkaufmann war der Initiator und während der ganzen Zeit des Bestehens der Volksmusikgruppe auch als Akkordeonspieler mit ihr verbunden. Mit der Kurkapelle von Bad Klosterlausnitz bestand während der ganzen Zeit eine gute Zusammenarbeit. Oft traten beide gemeinsam auf.
Das Musizieren und die Auftritte machten Freude, waren aber zugleich eine zunehmende Belastung durch die vielen Proben und Verpflichtungen. Auch an Ausscheiden beteiligte sich die Gruppe, wobei sie sogar einmal Bezirkssieger wurden.
Viele Auftritte fanden auch in entfernteren Orten statt. Auch bei Wind und Wetter waren die Mitglieder unterwegs, berichtete Christa Petermann die damalige Situation. Vielfach stand nur ein Lkw mit Plane zur Verfügung, auf dessen Ladefläche zwei Holzbänke längs angebracht waren.
Ebenfalls als Akkordeonspieler war Lothar Geyer mit von der Partie. Seine erste kleine Harmonika bekam er schon mit fünf Jahren ge­schenkt. Seitdem war Musik aus seinem Leben nicht mehr wegzudenken.
Auch benötigte Musiknoten schrieb ein Mitglied der Kapelle. Er arrangierte für die Volksmusikgruppe zugeschnittene Titel, so u. a. ein Auftrittslied, weiterhin den Konzertwalzer „Erinnerung an Bad Klosterlausnitz" und das Walzerlied „Oh Lausnitz, mein Lausnitz". Dieses Lied hat der Männerchor auch heute noch in seinem Programm.
Letztlich fehlte es der Volksmusikgruppe dann an Nachwuchs. Eheschließungen, Kinder, Krankheiten und Ortswechsel trugen dazu bei, dass sich das Ensemble schließlich Ende der 1960er Jahre endgültig auflöste.
 
Letzte bekannte Aufnahme aus dem Jahr 1968
Letzte bekannte Aufnahme aus dem Jahr 1968
2 = Fritz Grießer
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